Seit dem ersten COVID-19 Lockdown im FrĂĽhjahr 2020 gibt es weltweit einen
Umbruch im Bildungssystem. Auch in Deutschland mussten Universitäten und Hochschulen
vorĂĽbergehend schlieĂźen und bieten Vorlesungen und Seminare nur noch online
oder als Hybridkurse an. Bewertungen und Feedback fĂĽr die Studierenden werden zudem ĂĽberwiegend digital
durchgefĂĽhrt. In dieser Krisenzeit unterstĂĽtzen wir von Turnitin Studierende
und Lehrende, indem wir dazu beitragen, dass Bildung digital stattfinden kann –
ohne bei Qualität und akademischer Integrität Kompromisse einzugehen.
Der Trend zur digitalisierten Hochschulbildung hält an
Obwohl es bereits einen bestehenden Trend zum digitalen Lernen an vielen Universitäten und Hochschulen gab, wurde diese Praxis durch den Lockdown in Deutschland weiter verankert und eröffnete neue Möglichkeiten für das Lernen und Lehren in der Zukunft. Insbesondere die direkte digitale Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden ist zu einer neuen Herausforderung geworden: Wie kann die akademische Integrität im Online-Studium gewahrt werden und wie können die Studierenden zur Reflexion der eigenen Studienpraxis angeregt werden?
Wie wichtig der Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden ist, zeigen die Ergebnisse der bundesweiten Online-Befragung "Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie" des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Von den 25.000 befragten Studierenden gaben 63 Prozent an, dass ihnen im Sommersemester 2020 der Kontakt zu ihren Lehrenden fehlte. Auch die Universität Hildesheim und der Stifterverband haben Studien zu diesem Thema durchgeführt – und sind alle zu demselben Ergebnis gekommen: Der Trend zu einer zunehmend digitalisierten Universität bzw. Hochschule ist nicht mehr umkehrbar.
Förderung der akademischen Integrität durch kontinuierliches Feedback
Regelmäßiges Feedback steigert die Motivation, die Selbsteinschätzung und den Lernerfolg von Beginn an. Universitäten und Hochschulen sollten daher den digitalen Dialog und die individuelle Online-Beratung zwischen Lehrenden und Studierenden nicht nur im Lockdown, sondern auch langfristig ermöglichen und damit den Lernprozess deutlich vorantreiben. Kontinuierliches Feedback verbessert die Fähigkeiten der Studierenden von Jahr zu Jahr, sodass Stärken und Schwächen schon lange vor der Abgabe der Abschlussarbeit erkannt werden können.
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Zwar findet ein großer Teil des akademischen Schreibens traditionell außerhalb der Vorlesungszeit statt. Die regelmäßige Lehre der Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis verbessert die akademische Schreib- und Forschungsfähigkeit. Um die ethischen und qualitativen Standards, die in allen Studien- und Forschungsbereichen gelten, aufrechtzuerhalten, können Turnitin-Lösungen als didaktische Tools eingesetzt werden. Bei der Entwicklung der digitalen Kompetenz der Studenten können Plagiate als eine Gelegenheit gesehen werden, die akademischer Integrität zu vertiefen und die Wahrung dieser in den Fokus zu rücken.
Lehren Sie Studierenden frühzeitig, konsequent und nachdrücklich die Bedeutung der akademischen Integrität und Authentizität
Es ist üblich, die „Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis“ den Studierenden zu Beginn
des Studiums zu vermitteln und diese gemeinsam regelmäßig zu vertiefen. Leider wird
dies in der Praxis oft nicht effektiv umgesetzt. Die Studenten mĂĽssen die
Richtlinien während ihres Studiums als wirksam und praxisbezogen wahrnehmen und
wenn möglich, über Ihre gesamte Studien- und Forschungszeit hinweg anwenden.
Daher ist es wichtig, dass Universitäten und Hochschulen fortlaufend die
Vorgaben akademischer Integrität lehren und diese wiederholt mit den Studierenden
besprechen. Nur so lässt sich sicherzustellen, dass die Studenten diese verinnerlichen.
Die Wahrung der akademischen Integrität während des gesamten Studiums bleibt so
von Bedeutung und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Teil des akademischen
Alltags wird.
Konkrete Förderung der akademischen Integrität
FĂśR LEHRENDE:
GESTALTUNG VON KURSEN UND BEWERTUNGEN
- Geben Sie Ihren
Studenten immer einen Fortschrittsbericht und stellen Sie sicher, dass Ihr
Kursmaterial relevant bleibt. Die Betrugsrate sinkt deutlich, wenn Studenten
einen Sinn im korrekten akademischen Arbeiten und den Kursinhalten erkennen. (Musgrove).
- Stellen Sie Ihre
Bewertungskriterien fĂĽr mehr Transparenz zur VerfĂĽgung.
- Verwenden Sie
verschiedene Bewertungsmethoden (lange und kurze Kommentare, Referenzen, etc.).
- Personalisieren Sie
Ihre Aufgaben und beziehen Sie Ihre Fragen gezielt auf den Kursinhalt (z. B.
Ihre Vorlesungen oder Kursdiskussionen).
- Vermeiden Sie
allgemeine Fragen, die mit Hilfsmaterialien beantwortet werden können (Smith, Duprey, & Mackey 2005). Überprüfen
Sie, ob Ihre Studenten die Konzepte verstanden und nicht nur auswendig gelernt
haben.
- Setzen Sie bei
einer PrĂĽfung ein Zeitlimit fĂĽr die Beantwortung jeder Frage. (Studierende mit
einem konzeptionellen Verständnis werden in der Lage sein, die Fragen innerhalb
der vorgegebenen Zeit zu beantworten. Studierende, die sich dazu erst auf
Materialien beziehen müssen, würden deutlich länger brauchen).
- Bitten Sie die Studierenden,
nach der PrĂĽfung oder der eingereichten Aufgabe, einen ausfĂĽhrlichen Beitrag in
einem Online-Diskussionsforum oder Seminar-Blog zu verfassen. EinschlieĂźlich
einer Zusammenfassung der Forschungs- und Lerninhalte.
FĂśR STUDIERENDE: TRANSPARENZ UND KOMMUNIKATION
- Wissenschaftliche
Integrität bedeutet, die richtigen Fähigkeiten und eine ethische Einstellung
zur Erstellung von akademischen Arbeiten zu besitzen. Dies ist nicht nur in
Ihrer akademischen Forschung unerlässlich, sondern gilt auch später im
beruflichen Kontext.
- Eine vernĂĽnftige
und realistische Zeitplanung ermöglicht Ihnen, wissenschaftliche Arbeiten mit
der nötigen Sorgfalt und Reflexion durchzuführen.
- Regelmäßiges
Feedback hilft Ihnen, sich selbst einzuschätzen und Ihre Fähigkeiten
kontinuierlich zu verbessern. Fordern Sie konkrete Einschätzungen und ggf.
Tipps und Hilfen von den Lehrenden ein.
FÜR UNIVERSITÄTEN UND
HOCHSCHULEN: SCHUTZ IHRER REPUTATION
Im Allgemeinen ist
akademisches Fehlverhalten das Ergebnis eines mangelnden Bewusstseins seitens
der Studierenden. Es ist wichtig, rechtzeitig zu erkennen, wenn einige Studierende
nicht über die Schreib- und Recherchefähigkeiten verfügen, um externe Quellen richtig
in ihre Arbeit einzubeziehen. Lehrende können ihnen dabei helfen, diese
Fähigkeiten zu erwerben, was zu einem besseren Ruf der akademischen
Einrichtungen fĂĽhrt:
- Legen Sie so früh wie möglich den Grundstein für das richtige Zitieren. Durch die kontinuierliche Auffrischung der „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ lernen Studierende, wie sie Fehler bzw. Fehlverhalten vermeiden können.
- Schulen Sie Dozenten in den verschiedenen Arten von Plagiaten, wie man sie unterscheidet und was als FolgemaĂźnahme zu tun ist.
- Bieten Sie unterschiedliche und faire Sanktionsmodelle für Plagiatsfälle an, um die unterschiedlichen Umstände jedes Falles zu prüfen, z.B. Erstfälle vs. Wiederholungsfälle.